Dank der praktischen Technologie namens Virtualisierung können heutzutage in IT-Umgebungen aller Größen ganz selbstverständlich mehrere Betriebssysteme und Anwendungen auf einem einzigen Host-Computer ausgeführt werden. VMware war in diesem Bereich lange Zeit das unangefochten führende Tool, jedoch haben sich zahlreiche Wettbewerber in Position gebracht, um diese komfortable Vorreiterstellung nun in Frage zu stellen. Einer dieser Wettbewerber ist der IT-Software-Gigant Oracle, der im Jahr 2007 mit dem treffend benannten Tool VirtualBox den Ring des Virtual Computing bestiegen hat. Sehr geehrte Damen und Herren, heute treten gegeneinander an: VMware gegen VirtualBox.
Stellt man erfahrenen IT-Spezialisten die Frage „welches Tool ist besser?“, „welches sollte ich verwenden“ oder ähnliches, werden die meisten antworten, dass es zweifellos VMware ist. Wenn man dann um eine ausführlichere Erläuterung bittet, werden die Spezialisten sehr wahrscheinlich sagen, dass VMware die optimale Lösung zur Servervirtualisierung ist, während VirtualBox am besten zur Virtualisierung von Desktop-Umgebungen geeignet ist. Grundsätzlich mag dies richtig sein, jedoch wird der Konkurrenzkampf deutlich härter, vergleicht man VirtualBox von Oracle mit einem vergleichbareren Tool wie VMware Player.
Kosten und Lizenzen
Bei VirtualBox und VMware Player handelt es sich ganz klar um zwei der kosteneffizientesten Optionen auf dem Markt der x86-Prozessorvirtualisierungssoftware. Oracle stellt seine Lösung unter Version zwei der General Public License (GPL) zur Verfügung, einer Open-Source-Lizenz, die einen kostenlosen Vertrieb und Änderungen des Quellcodes ermöglicht, damit individuelle Funktionsanforderungen erfüllbar sind. VMware Player hingegen ist ausschließlich bei nicht-gewerblicher Verwendung kostenlos erhältlich. Beide Anwendungen sind kostenlos, für beide steht jedoch auch die Option eines Upgrades auf Premium-Pakete zur Verfügung. Beispielsweise steht für VMware Player beim Kauf einer kommerziellen Lizenz für VMware Fusion Professional eine funktionale Erweiterung zur Verfügung, die sowohl unter Mac OS X als auch unter Microsoft Windows sowie Linux und anderen unixoiden Systemen läuft. Für VirtualBox ist durch den direkten Erwerb einer kommerziellen Lizenz bei Oracle ebenfalls ein Upgrade möglich, mit dem Sie über organisationsübergreifende Funktionen und Support zur unternehmenskritischen Nutzung verfügen. Bei der Betrachtung dieses doppelten Lizenzierungsmodells kann man wohl sagen, dass es sich hier um ein Unentschieden handelt.Welches von beiden ist das bessere Virtualisierungs-Werkzeug?
VMware preist seine Player-Software überschwänglich als effizienteste Methode zum Betrieb von Windows XP in neueren Systemen wie Windows 7 und Windows 8 an. Wenn Sie über solide und aktuelle Hardware verfügen, stehen Ihnen Ihre älteren Anwendungen zur Verfügung, als wäre XP nach wie vor die aktuellste Version. Darüber hinaus bietet VMware Player eine ideale Umgebung zum effektiven Testen neuer Anwendungen direkt auf Ihrem Desktop, wodurch insbesondere der Kauf bzw. das Leasing eines separaten Servers nur für diesen Zweck überflüssig wird. Zudem werden beschränkte virtuelle Maschinen unterstützt, was insbesondere nützlich ist, wenn Sie verhindern möchten, dass IT-Mitarbeiter unbefugt Konfigurationseinstellungen ändern. Der vielleicht größte Vorteil von VirtualBox ist dessen Mobilität. Eine der nützlichsten Eigenschaften des Tools ist die Möglichkeit der Erstellung eines Bestands aus virtuellen Maschinen in einer Host-Umgebung und deren Ausführung in einer anderen Umgebung. Beispielsweise kann ein Administrator, der die Benutzerfreundlichkeit der Microsoft-Produkte schätzt, seine VMs in Windows einrichten und diese anschließend in Linux ausführen, wo diese wahrscheinlich eine höhere Leistung erzielen. Die Mobilität von VirtualBox wird durch plattformübergreifende Funktionen noch erweitert, die einen problemlosen Betrieb unter Windows, Mac OS X, Solaris und verschiedenen Linux-Verteilungen ermöglicht.Zuverlässigkeit der Plattformen
Den größten Unterschied zwischen den beiden Produkten findet man zweifellos auf der Hypervisorebene. Hypervisoren vom Typ 2, wie z. B. VirtualBox, werden auf einem Host-Betriebssystem ausgeführt, das alle wichtigen Dienste bereitstellt. Dies ist ideal, wenn Sie das Tool schnell und unkompliziert auf Ihrem vorhandenen Desktop oder Server verwenden möchten. Hypervisoren vom Typ 1 oder Bare-Metal-Hypervisoren wie VMware Player werden direkt auf der Hardware ausgeführt und liefern alle Dienste, die Sie innerhalb der Software-Anwendung benötigen. Als die Virtualisierung vor Jahren populär wurde, hatten Hypervisoren vom Typ 2 Hochkonjunktur. Heute ist die einhellige Meinung jedoch, dass der Typ 1 hinsichtlich Leistung, Sicherheit und Verfügbarkeit die effizientere Variante ist. Selbst mit den Unternehmensfunktionen und dem zusätzlichen Support kann das Open-Source-Produkt von Oracle nur schwer mit den populären VMware-Tools wie ESXi, vSphere und Workstation konkurrieren. Im Vergleich von VirtualBox mit dem besser proportionierten VMware Player sind die beiden Konkurrenzmarken immer noch am meisten auf Augenhöhe. Unterm Strich werden sich die meisten IT-Experten darauf einigen können, dass es sich bei beiden Tools um exzellente Optionen für Benutzer handelt, deren Anforderungen nicht sehr hoch sind oder die gerade erst mit der Virtualisierung beginnen.You May Also Like
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